Regie: Damian Kocur
Der erfolgreiche Musikstudent Tymoteusz – genannt Tymek – besucht seine Familie, die in einer typischen Plattenbausiedlung wohnt. Der Vater hat längst das Weite gesucht, Mutter und Bruder wohnen in einer der beengten Wohnungen. Während Tymek seine ersten Erfolge feiert und Auftritte im TV hat, scheint zuhause die Zeit stehengeblieben zu sein. Hier, im kleinstädtischen Kosmos, prägen andere Themen den Alltag seiner alten Kumpels. Homophobie und Rassismus gehören dazu, erst subtil, dann offen ausgelebt. Für Tymek prallen Welten aufeinander. In dieser Umgebung baut er zu Youssef aus der Dönerbude um die Ecke eine Beziehung auf. Kann er sich vom Verhalten seiner Kumpels distanzieren oder überwiegt sein Wunsch nach Zugehörigkeit? Regisseur Damian Kocur spricht ohne große Dialoge über Identität und Ungleichheit, über die Konflikte zwischen Herkunft und Aufstieg Tymeks. Technisch brillant ist der großartige Schnitt, der Bild und Ton bisweilen asynchron laufen lässt und fließende Übergänge schafft. Der Film, der auf wahren Begebenheiten basiert, wurde mit nationalen und internationalen Preisen überschüttet (Venedig, Cottbus, Gijon, Kairo).